Freundeskreis Historische Kegelbahn Weildorf e.V.

Der Weildorfer Bierkeller
Fast einen halben Kilometer entfernt von der ehemaligen Weildorfer Brauerei befindet sich ihr imposanter Bierkeller, der von der Leistungsfähigkeit der ehemaligen Kohlhund'schen Brauerei noch heute Zeugnis gibt. In dem von F. X. Conrad Staiger 1863 erschienenen Buch, das u.a. auch Weildorf beschreibt, lesen wir: "...auch ist hier eine Wirthschaft zum Adler mit einer Bierbrauerei und Sommerwirthschaft in einem nahe gelegenen Garten, deren Besizer Wirth und Bräumeister Joseph Kohlhund jährlich gegen 160 Fuder Bier braut, das in einem besonderen Felsenkeller in einem Molassefelsen in Oberösch gelagert wird. Dieser Bierkeller besteht aus 10 Abtheilungen, die zusammen 550 Fuß Länge, 10-15 Fuß Höhe und 10-18 Fuß Tiefe haben." In der Tat, der damals manuelle Aufwand zur Schaffung dieses Kellers ist beträchtlich, mussten doch geschätzte 2.000 Kubikmeter Material abgebaut und abgefahren werden, um die Kubatur des Kohlhundschen Bierkellers zu erhalten. 1899 wurden weitere 500 Kubikmeter Abraummaterial durch die von Alois Sporer umgesetzte Erweiterung bewegt, wenngleich diese Erweiterung auch mit einer Modernisierung der Kellerwirtschaft einherging, die zum Ziel hatte, in Brauereinähe eine damals zeitgemäße Kühlung mit der Bierlagerung zu verbinden. Mit dem Brand 1909, der die Brauerei vollständig zerstörte. verlor dieser Bierkeller seine Bedeutung, wenngleich er weiterhin als Lager für Lebensmittel (u.a. auch für Bier)
 diente. Im 2. Weltkrieg wurden zur Sicherung der Lebens-
 mittellagerung nicht nur der Eingang neu gefasst, sondern auch 
 die einzelnen Kellerabteilungen mit entsprechenden 
 Mauerwerken getrennt und gesichert. Heute ist der Keller 
 stellenweise einsturzgefährdet und wird nur noch zu einem 
 kleinen Teil als Lager genutzt. Offensichtlich besonders wohl 
 fühlen sich dort aber Fledermäuse.
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